Missverständnisse und Vorurteile – Ein reflektierter Blick auf NLP und Führungskräfteentwicklung

Warum NLP kein Manipulationswerkzeug ist

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer Interessentin für mein Führungskräfte-Coaching. Eine Aussage von ihr hat mich tief berührt und nachdenklich gemacht: „NLP ist Hypnose und wird zur Manipulation von Menschen zu Verkaufszwecken genutzt. Ich kann dies leider nicht mit meinem Glauben und Gewissen vereinbaren.“

Diese Worte haben mich traurig gemacht.

Nicht, weil ich ihre Bedenken nicht verstehe – im Gegenteil, ethische Fragen sind in der Persönlichkeitsentwicklung und im Coaching von größter Bedeutung. Was mich bewegt, ist das Missverständnis, das in der Aussage steckt.

Was steckt hinter NLP?

Neuro – Linguistisches Programmieren (NLP) wird oft missverstanden. Es ist nicht dazu gedacht, Menschen zu manipulieren oder unbewusst zu beeinflussen. Stattdessen geht es darum, die Kommunikation mit sich selbst und anderen zu verbessern, Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern und damit persönliches Wachstum zu ermöglichen.

Dabei ist die zentrale Annahme im NLP: “Die Landkarte ist nicht das Gebiet!” – Was das bedeutet?

Jeder von uns interpretiert die Welt anders. Zwei Menschen können das gleiche Ereignis erleben, aber aufgrund ihrer individuellen „Landkarten“ – also ihrer inneren Vorstellungen und Filter – ganz unterschiedlich darauf reagieren oder es bewerten. Unsere inneren Landkarten beeinflussen, wie wir uns selbst, andere Menschen und die Welt um uns herum sehen und mit ihnen kommunizieren.

Ein Beispiel:

Stell dir vor, zwei Menschen nehmen an einer Besprechung teil. Der eine verlässt den Raum mit dem Gefühl, die Besprechung sei äußerst produktiv gewesen, während der andere sie als frustrierend und ineffektiv empfand. Beide haben die gleiche „objektive“ Besprechung erlebt, aber ihre „Landkarten“ haben sie unterschiedlich interpretiert. NLP hilft uns zu erkennen, dass wir unsere „Landkarten“ anpassen können, um die Welt auf eine Weise zu sehen, die uns besser dient.

Zusammengefasst: „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“ erinnert uns daran, dass unsere Wahrnehmung der Realität nicht die Realität selbst ist. NLP bietet Werkzeuge, z.B. spezifische Fragestellungen, um diese Wahrnehmung zu erweitern und zu verändern, sodass wir uns und unsere Umwelt effektiver und positiver gestalten können.

NLP ist ein Werkzeug – wie viele andere auch. Und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie es genutzt wird und mit welcher Intention. Für mich bedeutet NLP, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Potenziale zu entfalten, bessere Beziehungen zu führen und achtsam mit sich und ihrem Umfeld umzugehen.

Ein Aufruf für ethische Verantwortung

Diese Erfahrung hat mich darin bestärkt, noch offener über das Thema NLP und Coaching zu sprechen. Es ist mir wichtig, Missverständnisse aufzuklären und zu zeigen, dass Coaching kein manipulativer Prozess ist, sondern eine Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen und zu entwickeln – auf eine Art und Weise, die im Einklang mit den eigenen Werten und dem eigenen Gewissen steht.

Ich lade jeden, der Fragen oder Bedenken hat, dazu ein, mit mir ins Gespräch zu kommen. Denn nur durch offenen Dialog können wir Vorurteile abbauen und gemeinsam einen Weg finden, der für alle Beteiligten stimmig ist.

Welche Herausforderungen begleiten dich aktuell in der Gesprächsführung?

Und wenn dich zum Thema Kommunikation & Konflikt noch mehr Fragen, vielleicht auch zur Umsetzung, bewegen: Ich bin an deiner Seite.

Alles Liebe, Caroline